Bei der Bürgerversammlung 2017 konnten die Pframmerner Besucher einen Fragebogen zu verschiedenen Mobilitätsthemen ausfüllen. Das Ziel des Arbeitskreises Energie war, zu den Themenbereichen Autoteilen, Elektromobilität, Mitfahrbänke und Radfahren ein Stimmungsbild aus unserer Gemeinde zu erhalten, um in der weiteren Arbeit die „richtigen“ Maßnahmen anzupacken.
Der Rücklauf war sehr erfreulich, von den ca. 150 Anwesenden hatte die Mehrheit von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Von wenigen Ausnahmen abgesehen wurden auch Angeben zu Altersgruppe gemacht, die dem AK bei der Auswertung wichtig waren. Hier wollen wir nun die wesentlichen Ergebnisse zurückmelden:
Die Altersstruktur der Befragten entsprach - nicht weiter überraschend - in etwa der der Besucher der Versammlung, d.h. mit zwei starken Gruppen (40 bis 60 Jahre und 60-80 Jahre), wogegen die Gruppe der jünger als 40 Jahre zählenden Besucher deutlich unterrepräsentiert war. Dessen ungeachtet war die Aufgeschlossenheit der Teilnehmer für neue Mobilitätskonzepte sehr groß.
Ein Drittel der Befragten befürwortete das Thema „Auto teilen“ und könnte sich vorstellen, sich an Carsharing-Initiativen zu beteiligen. Eine sehr positive Überraschung war die hohe Zahl von Bürgern, die bereit wären, Mitbürger auf Ihren Fahrten mitzunehmen, nämlich fast jeder Zweite.
Mit dieser Zustimmung ließe sich ein Pool von Mitfahrangeboten umsetzen. Die Umfrage lässt vermuten, dass das Mitfahrangebot die Nachfrage nach Mitfahrgelegenheiten bei Weitem übersteigt: Nicht einmal jeder Sechste sah sich bei der Umfrage als Mitfahrer. Dies mag viele Gründe haben, ein Grund liegt wahrscheinlich in dem hohen Grad an Motorisierung der Haushalte in unserer Gemeinde. Dies Ergebnis mag sich aber mit steigendem Altersdurchschnitt auch in Richtung einer höheren Nachfrage verschieben. Erfreulich bleibt, dass der Bedarf sicherlich gedeckt werden kann.
Ebenfalls ein Drittel der Befragten könnte oder wünscht sich sogar den Umstieg auf ein Elektrofahrzeug, wobei diese Befürwortergruppe mit denen des Carsharings oder des Mitfahrers kaum korreliert; die Befürworter des „Besitzen und Teilens “ sind nicht notwendigerweise Technikaufgeschlossene. Dagegen überschneiden sich die Befürwortergruppen des Carsharings und Mitfahrers erwartungsgemäß recht stark. Die Elektromobilitäts-"Skeptiker" folgten mit Ihren Antwrten den in den Medien verbreiteten Vorurteilen: Zu teuer, zu wenig Reichweite, zu wenig Ladesäulen [Anmerkung des AK: eine genauere Betrachtung dieser Themen offenbart ein deutlich anderes Bild als das, was in Medien immer wieder vorgebracht wird].
Die Befragung erbrachte auch einen Schwung von Kommentaren und Wünschen bezüglich der Möglichkeiten und der Grenzen des Fahrradfahren in und um Oberframmern. Wiederholt wurden schlechte und fehlende Verbindungen vor allem nach Aich und nach Harthausen genannt sowie ein Mangel an einladenden Fahrradwegen im Umland. Gewünscht wurden sichere Fahrradwege bzw. markierte Fahrradspuren i nnerorts. Negativ wurde die Verkehrsbelastung durch motorisierte Fahrzeuge erwähnt, die nicht nur vom Durchgangsverkehr, sondern auch durch Kurzstreckenverkehr der eigenen Anwohner herrührt.
Last but not least gab es konkrete Handlungsempfehlungen an den Arbeitskreis Energie wie z.B. die Einrichtung von Elektroladesäulen oder den Wunsch auch in diesem Jahr wieder die Aktion STADTRADELN durchzuführen.
Der Arbeitskreis Energie bedankt sich bei allen, die an der Umfrage teilgenommen haben. Im Nachhinein bedauert der AK angesichts des umfangreichen Rücklaufs, nicht mehr und präzisere Fragen gestellt zu haben; auf der anderen Seite zeigt die gemessene Altersstruktur klar, dass diese Umfrage wenig repräsentativ ist für die Oberpframmern Gemeindebewohner. Offen bleibt die Frage: Was wünschen sich die jungen Familien, wenn es um die "Mobilität der Zukunft" in unserer Gemeinde geht?