Der Kirchturm von Oberpframmern ist weithin sichtbar - und besonders imposant wirkt er, wenn er nachts angestrahlt wird. Drei Halogenstrahler waren dafür im Einsatz mit einer Gesamtleistung von 1200 Watt. Auch wenn die Beleuchtung nur jeweils von Einbruch der Dämmerung bis Mitternacht (im Winter) bzw. 1 Uhr (im Sommer) eingeschaltet wird, summierte sich der Verbrauch auf etwa 1500 Kilowattstunden im Jahr.
Linkes Bild: Beim "Probeleuchten", Mitte: LED-Leuchte (links) kontra Halogenstrahler (rechts), rechtes Bild: Montage mit Unterstützung der Glonner Feuerwehr
Kann man die Vorteile der LED-Technologie - niedriger Energieverbrauch bei sehr langer Lebensdauer - auch für diese Anwendung nutzen? Mit dieser Frage wandte sich Bürgermeister Lutz an den Arbeitskreis Energie. Ja, man kann, so die eindeutige Antwort. Auf dem Markt gibt es auch für diesen Zweck bereits einige kompetente Anbieter mit hochwertigen Produkten.
LED-Technologie bietet nicht nur sehr hohe Effizienz, sondern auch vielfältige Möglichkeiten. So galt es für den Kirchturm die am besten geeignete Lichtfarbe zu bestimmen, außerdem sollte der Öffnungswinkel und die Optik der Leuchte das Licht auf den Turm bündeln und die "Lichtverschmutzung" im Umfeld minimieren.
Es war keine Nacht-und-Nebel-Aktion, aber durchaus spannend, als sich der erste und zweite Bürgermeister, Gemeindevertreter, Mitglieder des Pfarrgemeinderates und Aktive des Arbeitskreises Energie Anfang Juli zum Lichttest an der Kirche trafen. Ewald Sutor, Inhaber der Firma EuRepTec aus Oberpframmern, stellte verschiedene Strahler aus dem Angebot der ebenfalls in Oberpframmern ansässigen Eurnortech GmbH zur Verfügung.
Nach einigen Runden "Probeleuchten" waren sich alle Anwesenden einig: absoluter Favorit war ein sogenannter High Bay, der sich durch seine enorme Widerstandsfähigkeit auszeichnet. Da weitere Angebote preislich höher lagen, war die Entscheidung durch die Gemeinde schnell getroffen. Mit Hilfe der Feuerwehr aus Glonn wurden die alten Strahler durch die neuen LED-Leuchten ersetzt: zwei auf Masten, der dritte in luftiger Höhe auf dem Kirchenschiff. Eine Besonderheit: die Strahler werden über einen Dimmer angesteuert. Das ermöglicht zum einen eine Feinjustierung der Helligkeit, zum anderen ein Nachregeln, wenn die Helligkeit durch Alterung nachlassen sollte. Vom Start weg werden die Leuchten mit 40% ihrer Maximalleistung (100 Watt) betrieben. Das heißt, der Verbrauch von vormals 400 Watt pro Leuchte konnte um 90 % auf jetzt 40 Watt pro Leuchte reduziert werden!
Bleibt die obligatorische Frage: Wann macht sich das bezahlt? Für die Umwelt sofort, denn es spart pro Jahr etwa 800 kg CO2 - für die Gemeindekasse nach ca. 3,5 Jahren.